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Jugendliche aus Havelstadt reisten zum Austausch nach Göteborg
Gut gelaunt und voller Vorfreude reisten zehn Jugendliche aus Brandenburg an der Havel über das verlängerte Himmelfahrtswochenende nach Göteborg, um im Rahmen einer internationalen Jugendbegegnung das Land, aber auch die Menschen vor Ort besser kennenzulernen und den europäischen Geist zu stärken. Organisiert wurde der Austausch durch den Stadtsportbund (SSB), der gemeinsam mit der Brandenburgischen Sportjugend für ein abwechslungsreiches Programm aus Bildung, Kultur und Sport sorgte.
In der durch den schwedischen Partnerverein organisierten Unterkunft wartete schon das erste Highlight auf die Jugendgruppe - eine Skilanglaufstrecke anstatt eines Parkhauses unterhalb des Hotels. Neben einer großen klassischen Sporthalle zählte auch ein überdachter Kunstrasenplatz samt Tribüne zum Areal. Direkt angrenzend befand sich auf circa 3000qm eine riesige „Ninja-Warrior-Anlage“, an denen sich die Jugendlichen ausprobieren und auspowern konnten. Nicht nur bei den Jugendlichen sorgte der Sportkomplex in seiner Größe und Vielfältigkeit für großes Erstaunen.
Neben vielen sportlichen Elementen, die ihr Ziel, das Eis zwischen den Jugendlichen schnell zu brechen, nicht verfehlten, standen u.a. ein Besuch des „Hammarkullen Bollklub“ auf dem Programm. Der Sportverein aus einem Vorort Göteborgs ist der Anker im Leben vieler junger Menschen aus einem Stadtteil, wo die Arbeitslosenquote bei 40 % liegt und Menschen aus verschiedensten Nationen leben. Der Verein bietet den Jugendlichen nicht nur Bewegung und Gemeinschaft, sondern steht mit Schule und den Familien in engem Kontakt, um die Kinder und Jugendlichen besser auf das Leben vorzubereiten und für eine bestmögliche Bildung und Erziehung Sorge zu tragen. Für Erstaunenden sorgte bei den deutschen Jugendlichen dabei, dass die Teilnahme am Training erst nach dem Erledigen der Hausaufgaben möglich ist. Zudem ist ein regelmäßiger Schulbesuch ebenfalls verpflichtend für die Teilnahme am Vereinsleben. Das dieser Ansatz nicht hinderlich scheint, zeigt sich unter anderem daran, dass der Verein im Gründungsjahr Mitte des letzten Jahrzehnts gleich um 200 Mitglieder gewachsen ist und von der Werbung unter den Jugendlichen lebt. Die jungen Menschen wollen unbedingt Teil des Sportvereins sein und tun viel dafür.
Beim Besuch des Jugendclubs „Mixgarden“ zeigte sich in Gesprächsrunden und Workshops, das Mitbestimmung und Mitsprache ebenfalls ein wesentliches Element in der Jugendarbeit in Schweden ist. Bedürfnisse der jungen Menschen werden stets berücksichtigt und in Absprache mit der Stadt zumeist auch umgesetzt. Nicht nur, dass den Jugendlichen im Jugendclub ein Tanz- und ein Tonstudio zur Verfügung stehen, es sind auch extra „Pod-Räume“ eingerichtet, in denen Jugendliche regelmäßig Podcasts produzieren können. Generell ist Schweden beim Thema Digitalisierung in der Jugendarbeit Deutschland ein Stück voraus. In Workshops diskutierten die Jugendlichen aus Schweden und Deutschland zudem darüber, was die EU für sie bedeutet und für welche Werte diese steht. Schnell wurde klar, dass trotz der größeren Distanz zwischen Göteborg und Brandenburg, die Jugendlichen ein ähnliches Bild von der EU haben und für dieselben Werte einstehen. Dass die Diskussionen auf Englisch abliefen und so zur Verbesserung der Sprachfähigkeit führte, wurde den Jugendlichen erst hinterher klar und überraschte diese selbst, konnten Sie sich doch ohne Probleme unterhalten und austauschen. In der Folge gingen die Jugendgruppe aus der Havelstadt die Gespräche der sehr gut englischsprechenden Schweden entsprechend selbstbewusst und mit mehr Selbstvertrauen an. Die letzte kleine Hürde der Sprachbarriere wurde so schnell genommen.
Bunt und interkulturell ging es beim Besuch der Straßenkarnevals in Hammarkullen zu, ein friedliches Straßenfest mit einem Umzug, der gleichzeitig Wettkampf der Karnevaltanzschulen aus Göteborg war. Nicht nur die Atmosphäre und Stimmung sorgte für leuchtende Augen bei den Jugendlichen, auch die vielen Info- und Essenstände aus unterschiedlichen Nationen wussten zu begeistern. Neben dem Sammeln an Lebenserfahrungen sorgte der Austausch auch dafür, dass der europäische Gedanke bei den Jugendlichen noch einmal vertieft wurde. Die Freundlichkeit und Gastfreundschaft Schwedens wird den Jugendlichen dabei noch lange in Erinnerung bleiben. Eine der vielen Erfahrungen des Austausches, die die Jugendlichen sammelten.
Unser Dank geht an die Jugendlichen für die bereichernde Zeit in Göteborg und den Baskets des SFB 94 für die Unterstützung. Weitere Infos zu internationalen Jugendbegegungen gibt es unter www.ssb-brandenburg.de .